Großer Hermitage
Zeit, ans andere Ufer zu wechseln. Die Herkunft, um die sich Legenden ranken, liegt nämlich am linken Flussufer der Rhône: Hermitage. Der Hermitage-Hügel steigt hinter dem Städtchen Tain-l’Hermitage – von hier stammt übrigens die berühmte Valrhona-Schokolade – auf etwa 350 Meter Höhe. Die gerade mal 136 Hektar Weingärten sind zum Teil in Terrassen angelegt. Im Untergrund befindet sich reiner Granit, die einzelnen Lagen weisen aber unterschiedliche Böden auf, die auch von Lehm, Kalk oder Kies geprägt sein können. Der Hermitage tritt in Rot und Weiß in Erscheinung, traditionell handelt es sich um einen Verschnitt aus mehreren Lagen, aber auch Einzellagenfüllungen gibt es.
Im Dorf Larnage, auf der Rückseite des Hermitage-Hügels, befindet sich die Domaine Belle, ein erst 1990 gegründetes Weingut. Die biozertifizierten Weinberge von Philippe und Magali Belle umfassen etwa 25 Hektar und sind auf sechs Gemeinden verteilt. Rund um Hermitage liegt die größere Appellation Crozes-Hermitage, die elegante Syrahweine mit einem hervorragenden Preisleistungsverhältnis zu bieten hat. Kühle, klassische, rotbeerige Weine, mit dem Touch schwarzer Oliven, Garrigue und etwas Pfeffer: Der „Les Pierelles“ von Belle liefert ein exzellentes Beispiel für einen feinen Crozes-Hermitage. Neben großartigem Hermitage Rouge keltert die Domaine auch schmelzigen Hermitage Blanc aus 60 Prozent Marsanne und 40 Prozent Roussanne mit frischer Säure, viel Zug und mineralischem Kern.