Einst war es eine umjubelte Subregion in Südafrikas Western Cape. Im 18. und 19. Jahrhundert war der Süßwein Vin de Constance vor allem an den adeligen Höfen Europas sehr begehrt. Die Reblaus und eine Mehltauplage setzte diesem Ruhm aber ein jähes Ende und die Weingärten der drei Constantia-Teile Klein Constantia, Groot Constantia und Bergvliet sollten die nächsten 100 Jahre in Vergessenheit geraten. Bis 1980 der Phönix aus der Asche stieg. Anfangs mit massenhaft Tafelwein, bald aber erschufen moderne Winzer eine neue Interpretation des süßen Vin de Constance aus der Rebsorte Muscat Blanc. Die Weingärten erstrecken sich in den Tälern entlang des Constantiabergs und reichen bis auf 400 Meter Seehöhe, wo sie zu den steilsten Anlagen Südafrikas gehören. Die Trauben auf diesen Hängen zeichnen sich durch frische Säure aus, da die kühlen Winde vom Meer und der Schatten des Berges die Temperaturen dämpfen. Überhaupt ist der Wind in Constantia eine wichtige Instanz für die Traubengesundheit. Die Reben schlagen hier ihre Wurzeln tief in verwitterten Granit mit hohem Tonanteil. Deshalb entwickeln Cabernet Sauvignon und Merlot, die in Constantia gerne miteinander cuvetiert werden, auch einen reichhaltigeren und dichteren Charakter.