Alkoholfreier Wein: Drei Verfahren
Eines davon ist die Umkehrosmose, bei der die Alkoholmoleküle durch eine feinporige Membran vom Wein getrennt werden, was sich allerdings deutlich auf den Geschmack auswirkt. Eine andere Methode ist die Dünnschichtverdampfung, die auf das Erhitzen des Weins auf 78° Celsius setzt. Dass auch hierbei geschmackliche Verluste erlitten werden, liegt auf der Hand.
Erst seitdem der Einsatz der Vakuummethode mehr und mehr in den Fokus gerät, kann man wirklich von alkoholfreien Weinen mit entsprechendem Aromenbild sprechen. Dieses Verfahren nutzt die Tatsache, dass der Siedepunkt von Alkohol in einem Vakuum absinkt. So verdampft der Alkohol des Weines bereits bei niedrigen Temperaturen von etwa 30 Grad Celsius und wird demnach auf recht aromaschonende Weise abgetrennt. Im Wesentlichen erfand Carl Jung diese Methode bereits 1908.
Sehr modern, aber auch sehr teuer, ist die Entalkoholisierung mittels Spinning Cone Column (Schleuderkegelkolonne), ein australisches Verfahren, welches ebenfalls in einem Vakuum arbeitet. Völlig vom Wein getrennt werden dabei nicht nur der Alkohol, sondern auch die Aromastoffe. Um den weinähnlichen Geschmack zu erhalten, fügt man die Aroma-Fraktion in einem weiteren Schritt wieder hinzu. So wird ein zu hundert Prozent alkoholfreier Wein hergestellt.