Bei der Sakeproduktion wird der Reis zuallererst poliert, um Proteine und Fette vom Stärkekörper zu entfernen und dadurch seine Reinheit zu erhöhen. Anschließend wird das polierte Korn gekocht und während des mehrwöchigen Gärvorgangs mehrmals mit einem durch Edelschimmel („koji“ genannt) fermentierten Reis sowie mit Hefe versetzt. Die Übersetzung zu „Reiswein“ ist daher ein wenig irreführend, denn laut Verfahren wäre Sake dem Bier näher als dem Wein, ist im Grunde genommen aber keines von beiden.
Apropos Reiskorn: Dieses ist, zusammen mit dem Härtegrad und dem Quell des Wassers sowie der Herstellungsmethode, ausschlaggebend für Qualität und Geschmack. Über 500 Reissorten sind bekannt, aus denen der japanische Alkohol gebraut werden kann. Je nach Poliergrad, Wasser und Reissorte changieren die Aromen dabei von Melone über Lilie bis hin zu umami, der fünften gustatorischen Grundqualität und machen den Sake dank ihrer Leichtigkeit und Klarheit zu einem wunderbar neuen, spannenden Begleiter nicht nur für asiatische Gerichte. Tatsächlich entdecken zunehmend mehr Stargastronomen den Reisalkohol als optimales Food-Pairing zu Fleisch, Fisch und Gemüse, mischen ihn in Cocktails und lassen den Sake auch als Zutat in der europäischen Küche nicht zu kurz kommen.