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Bordeaux 2022 Tagebuch

Bordeaux Jahrgang 2022

Tagebuch eines grandiosen Jahrgangs

BDX 2022 Tagebuch Kampagnenstart

Jedes Jahr im Frühjahr reist eine eingeschworene Gesellschaft nach Bordeaux um den neuen Jahrgang zu verkosten, zu beschreiben und zu bewerten. Dieses Jahr wurde schon vorab von einem herausragenden Jahr gesprochen, aber das hört man ja oft. Wir waren anfangs sehr skeptisch, gab es doch gerade erst mit 2018, 2019 und 2020 eine beeindruckende Trilogie hervorragender Jahrgänge. Auch dieses Jahr reiste wieder ein erfahrenes Team angeführt von Einkäufer Bernhard Hlavicka, Bernhard Silberbauer (WEIN & CO SCS), Jürgen Rosenbichler (WEIN & CO Shop Leonding) und Michael Strnka (WEIN & CO Shop Mariahilferstrasse), um den Jahrgang zu begutachten. Und so viel sei schon einmal verraten, wir waren über die Maßen überrascht!

BDX 2022 Spezialetikett auf Domaine de Chevalier fuer 40. Jahrgang von Olivier Bernard

Château Haut-Bailly kommt der spektakuläre, neue Keller, der gerade rechtzeitig für diese Lese fertiggestellt wurde, sehr zugute. Der Jahrgang wurde als „prophetisch“ bezeichnet, was wir gut nachvollziehen können. Wenn Bordeaux mit heißen Jahrgängen so umzugehen weiß, sieht die Zukunft rosig aus.

Olivier Bernard produziert stolz seinen bereits 40. Jahrgang auf Domaine de Chevalier. Zum Jubiläum bekommen die Flaschen auch ein Sonderetikett mit Pferd. Auch hier ein Schmeichler mit Charakter. Und auch der weiße Domaine de Chevalier brilliert in diesem für Weißweine generell schwierigerem Jahr.

Auf Les Carmes Haut-Brion wurde dann tatsächlich der Vogel abgeschossen. So kühle Frucht und puristische Aromatik hätten wir nicht erwartet. Nach diesem Einstieg waren wir sehr überrascht – wie übrigens auch viele der Weinmaker ihre Überraschung kaum verbergen konnten.

BDX 2022 Didier Gil Haut Peyrat

Wir verkosteten nach Mouton Rothschild auch noch die Weine von Château Latour. Hier gab es 2022 zu kosten, obwohl die Weine seit 8 Jahren nicht mehr En Primeur angeboten werden. Der Jahrgang präsentierte sich hier ausgezeichnet, sehr fein und ziseliert. Es wurden hier aber auch die jetzt verfügbaren gereiften Jahrgänge präsentiert. Der 2015er Château Latour wird Mitte Juni ausgeliefert. Ein ebenfalls warmes Jahr, dem der Latour aber klassische Struktur und elegantes Parfum entgegensetzt. Ein wunderbarer Wein. Auch Les Forts de Latour 2017 zeigt sich fleischig und groß.

Doch wir haben nicht nur die Topweingüter besucht. Am Abend ging es noch nach Cadillac, knapp südlich der Stadt Bordeaux gelegen. Das hübsche, hügelig-waldige Gebiet gilt für viele Bordelaiser als Nobelvorort. Hier liegt das kleine Château Haut-Peyrat, von Didier Gil liebevoll restauriert. Er produziert hier mit Hilfe von Winemakerin Manon Dhabit einen formidablen Einstiegs-Bordeaux und er ließ uns auch seine 2022er Fassprobe kosten, die uns davon überzeugte, dass man nicht nur nach den berühmten Weinen Ausschau halten muss, sondern auch im Einstieg Fantastisches finden kann.

BDX 2022 Pontet canet

Auf Château Pontet-Canet hatte man 2022 ein spezielles Rezept, welches ein Mitarbeiter in Australien erlernte: Sonnencreme. In der größten Hitzewelle wurde weißes, aus Lehm bestehendes Puder verwendet, um die Rebstöcke zu benetzen und gegen übermäßiges „Schwitzen“ zu schützen. Es dürfte funktioniert haben. Der Wein ist tiefdunkel, majestätisch, saftig und tiefgründig und auch schön frisch und lebendig.

BDX 2022 Strnka vor Ducru

Ducru-Beaucaillou zeigt mehr Tanningerüst und wirkt insgesamt etwas roher von der Gestalt. Hier ist ein wuchtigerer, überschwenglicher Stil erkennbar. Beychevelle ist verschlossener, aber feiner von der Anmutung.

Auch in Saint-Julien gab es also viele sehr gute Weine. Zum Abschluss kosteten wir noch Léoville Las Cases, der mit einem Augenzwinkern auf die Größter-Jahrgang-Aller-Zeiten-Diskussion reflektierte. Hier schrieb man auf den Verkostungsblock: 2022 erinnert an 1870, als ob sich jemand außer Robert Parker und Neal Martin daran erinnern könnte. Der Wein selbst gehört jedoch tatsächlich zu den besten des Jahrgangs. Hier kommt wieder dieses unwiderstehliche Nougat zum Zug.

BDX 2022 figeac

Weiter zum benachbarten Château Figeac. Hier wurde der neue Keller fertiggestellt und bietet dem neuen Jahrgang eine schöne Bühne. Zum ersten Mal seit Figeac die höchste Stufe Premier Grand Cru Classé A im Saint-Émilion erlangte, präsentiert man hier einen Wein, der dem mehr als gerecht wird. Fleischige, rote Beerenfrucht, sehr präzise, aromatisch, feingliedrig und tiefgründig. Ein schöner Abschluss für den Tag. Alle großen Namen in Saint-Émilion übertrafen die Erwartungen massiv.

BDX 2022 Verkostungsteam mit Saskia de Rothschild

Auf Château Lafleur treffen wir wieder Saskia de Rothschild. Auch die Weingutsbesitzer schauen, was die Nachbarn machen. Auf Lafleur zeigt man sich nicht so überrascht von dem gut ausgefallenen Jahr. Man arbeite schon seit über 10 Jahren daran, mit solchen Jahrgängen umzugehen zu lernen. Dieses Jahr ging es so richtig gut auf.

Zum Abschluss besuchten wir noch Château Canon, welches zur Chanel-Gruppe gehört. Der Überflieger aus Saint-Émilion zeigt superfeine Tannine und wundervoll feinkörnige Bitterschokolade. Ein schöner Abschluss.