Noch immer ist die Zahl jener KonsumentInnen, die für eine Flasche Wein für zu Hause mehr als zehn Euro ausgeben, in Österreich sehr überschaubar. Doch der mengenmäßige Anteil dieses gehobenen Segments am Gesamtabsatz ist in den vergangenen fünf Jahren von unter drei Prozent auf über zehn Prozent gewachsen. Das hat noch nichts mit der Inflation zu tun, denn die Verkaufspreise sind in diesem Segment noch kaum gestiegen. Die Pandemie mag hier wohl eine wichtigere Rolle gespielt haben. Statistisch sind wir hier bereits im Premium-Segment, doch für den anspruchsvollen Weingaumen, der Weine unter 20 Euro höchstens bei größeren Festen mit unterschiedlicher Klientel einsetzt, beginnt das große Weinerlebnis wohl jenseits von 30 Euro. Dass die Skala nach oben offen ist, wird uns Weinverrückten immer öfter schmerzlich bewusst, besonders, wenn es um rare Grands Crus geht, an die auch BesserverdienerInnen heutzutage immer seltener herankommen. Die großen, renommierten Weine aus den berühmtesten Anbaugebieten der Welt sind limitiert, erfreuen sich jedoch einer exponentiell wachsenden Nachfrage von kapitalkräftigen Menschen mit Weinambitionen.