Neipperg, der für sechs Bordelaiser Châteaux verantwortlich ist, gründete vor knapp 15 Jahren im bulgarischen Bessa Valley das Weingut Enira, wo nach Vorbild französischer Châteaux gearbeitet wird. „Wir haben uns von diesem Ort genauso inspirieren lassen wie die Bessen, ein Stamm der Thraker, die hier siedelten und Rebbau betrieben“, erklärt von Neipperg. Diese begannen vor schier unglaublichen 2.500 Jahren hier mit dem Weinbau; heute freilich, nach den historischen Wirren des Landes, ist wenig davon übrig geblieben. Doch von Neipperg erkannte schnell, welch Potenzial im Bessa Valley schlummert. Ausschließlich rote Sorten ließ er auf 140 Hektar Hügelland neu auspflanzen: Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon und Petit Verdot finden hier optimale Bedingungen vor.
Der Winzer legt großen Wert darauf, dass die Trauben nicht gepumpt, sondern an Sortiertischen nochmals selektiert werden und dann auf einem Transportband in die Betontanks gelangen, wie sie z.B. Château Petrus verwendet. „Wir erfinden hier nichts neu“, betont Stephan von Neipperg, „wir wollen nur die traditionellen Verfahren mit Hilfe der nötigen Technik optimieren.“ Vom frisch-fruchtigen unkomplizierten Trinkspaß bis hin zu tiefgründigen, samtigen Premiumtropfen geben die Weine ihrem Schöpfer mehr als recht.