Was den Erfolg der vergleichsweise jungen Casa Castillo ausmacht, ist schwer zu sagen. Unzählige Faktoren greifen hier perfekt ineinander und sorgen letztendlich dafür, dass hier großartiger Wein entstehen kann.
Eine wichtige Rolle spielt sicher das vielfältige Terroir, das sich von Weingarten zu Weingarten stark unterscheidet. Valle ist heiß und steinig und ausschließlich mit Monastrell bepflanzt. Val Tosca ist hügelig mit kalkhaltigen Böden: Perfekt für Syrah. Gegenüber von Val Tosca liegt Las Gravas, wiederum von tiefen Steinböden geprägt. Hier wachsen Monastrell und Garnacha. Auf dem Kalksteinboden von La Solana schließlich wächst ausschließlich Monastrell. Und das seit 1942, also schon Jahrzehnte bevor José María Vicente und sein Vater damit begannen, das verwahrloste Weingut in eine sprichwörtliche Goldgrube zu verwandeln.
José María Vicente selbst macht ebenfalls einen großen Teil des Erfolgs aus. Schließlich ist es seine sanfte Hand, die die Reben ohne Zuhilfenahme irgendwelcher chemischer Mittel pflegt und die händisch geernteten Trauben vorsichtig in Beton und Stahl vergärt – zum Teil mit Stiel und Stängel. Und er ist es auch, der den Ausbau in Beton, Foudre und gebrauchtem 500-Liter-Holz überwacht. So entstehen Weine, die ihre Herkunft vorbildlich repräsentieren und dennoch so elegant und fein sind, dass man sie leicht mit großen Franzosen verwechselt.