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Weinwissen über Rotwein
1. Rotwein
Rotweinbereitung
Rotwein ist ein aus roten bis blau-schwarzen Weinbeeren hergestellter Wein. Vom Weißwein und Roséwein unterscheidet er sich durch den Herstellungsprozess.
Bei der Weinlese werden nur gesunde und unbeschädigte Trauben gelesen, um die perfekte Qualität zu gewährleisten! Die schonendste Art zu lesen ist natürlich die Handlese. Der Abtransport erfolgt in kleinen Kisten (ca. 30–40 kg), um die Trauben unbeschädigt in den Keller zu bringen.
Rebeln ist das maschinelle Abtrennen der Traubenstiele (Kämme) von den Beeren. Es entsteht die Maische. Die Maischestandzeit dauert zwischen ein bis drei Wochen und dient der Farb- und Tanninauslaugung.
Rotwein wird im Gegensatz zu Weißwein mit den Schalen vergoren, in denen sich unter anderem die Farbpigmente befinden. Durch die Gärung werden diese Aroma- und Geschmacksstoffe gemeinsam mit den Tanninen gelöst und gelangen in den Wein. Nach beendeter Gärung wird die Maische entweder zwecks weiterer Auslaugung noch auf dem Most belassen oder aber abgepresst (sofern nicht nur der Seihmost verwendet wird) und in entsprechende Lagerbehältnisse (Holzfass, Stahltank) umgefüllt.
Barriqueausbau im Eichenfass
Barriquefässer bestehen für gewöhnlich aus Eichenholz und bergen ein Volumen von 225 Litern, kann aber auch als Synonym für das „kleine Holzfass” (z.B. 300 Liter) gesehen werden. Neue Barriquefässer geben eine Vielzahl von Aromanoten in den Wein weiter (Vanille, Kakao, Kokosnuss, Schokolade) und bestimmen durch diese zusätzlichen Geschmackskomponenten ganz wesentlich den Weintypus. Verschiedene Eichentypen verfügen dabei über ganz unterschiedliche Geschmacksausprägungen. Zusätzlicher Einfluss wird durch das Toasting auf den Wein ausgeübt, eine Methode, bei der das Holzfass über einen gewissen Zeitraum über Feuer angesengt wird.
Ausbau im Stahltank oder im großen Holzfass
Hierbei erfährt der Wein keine geschmackliche Veränderung. Ziel ist es dabei, die Fruchtigkeit und die Primäraromen im Wein zu erhalten. Eine weitere klassische Alternative bieten große Holzfässer, die aufgrund ihres größeren Volumens nur dezent Einfluss auf den Geschmack des fertigen Weins nehmen, durch deren Poren jedoch ebenso wie beim Barriquefass eine sukzessive Mikrooxidation stattfindet.
2. Rebsorten
Österreich hat ca. 48.500 Hektar Rebfläche (ca. 1% der weltweiten Weinbaufläche). 1/3 davon sind Rotweinsorten.
Wichtigste Rotweinrebsorte Österreichs: Zweigelt
Zweigelt
Synonyme: Blaue Zweigeltrebe, Blauer Zweigelt, Rotburger. Die Sorte ist frühreifend und wenig frost und pilzempfindlich. Stellt keine besonderen Ansprüche an Boden und Standort. Bringt bei niedriggehaltenem Ertrag körper- und auch gebstoffreiche Weine mit kräftiger rubinroter Farbe, die ein starkes Kirscharoma aufweisen. Die Sorte wird heute in Österreich (in erster Linie im Burgenland und in Niederösterreich) angepflanzt. Sie ist auch in Teilen Südungarns sowie im nordungarischen Matraalja heimisch geworden und wird vereinzelt in Deutschland angebaut.
Blaufränkisch
Anbau hauptsächlich in Österreich (die besten Weine kommen aus dem Mittelburgenland) und ist dort nach Zweigelt und Portugieser die dritthäufigste rote Rebsorte. Heute auch verbreitet in: Ungarn, Slowakei, Slowenien, Norditalien (Friaul), Bulgarien, USA (Washington) und in Deutschland. Die Sorte ist sehr kräftig im Wuchs. Da sie sehr früh austreibt, ist sie frostgefährdet. Andererseits reift sie so spät, dass sie nur in einem warmen (pannonischen) Klima mit langen Sommern gut gedeihen kann. Die Weine sind von dunklem Rubinrot mit violettem Schimmer. Das Bukett erinnert an Brombeeren. Sie weist einen deutlichen Säuregehalt auf.
Pinot Noir
Die rote Rebsorte zählt zu den allerbesten der Welt, den so genannten Cépages nobles (= Edelreben) Die unzähligen Bezeichnungen beweisen eindrucksvoll das Alter und die weite Verbreitung. Die wichtigsten Gebiete sind in Frankreich (Burgund), Amerika (Oregon) und Neuseeland.
Sangiovese
Die rote Rebsorte gehört auch zu den Cépages nobles und ist vor der Trebbiano die häufigst angebaute Italiens. Im Chianti-Gebiet wird sie als das „Blut Jupiters” bezeichnet. Es gibt zahlreiche Klone bzw. Spielarten, die sich durch die daraus gekelterten Weine auch unterscheiden. Früher erfolgte eine grobe Einteilung nach der Beerengröße in die zwei Familien Sangiovese Grosso (Brunello, Prugnolo Gentile und Sangiovese di Lamole) und Sangiovese Piccolo (Chianti).
Tempranillo
Die Rebsorte ist vor allem in Spanien und Portugal weit verbreitet. Die Trauben haben dick- schalige Beeren, die viel Tannin und Gerbstoffe beinhalten. Die Weine sind deshalb lange haltbar, aber eher säurearm. Der Name bedeutet „der Frühe“ (span. temprano = früh) und bezieht sich auf die Eigenschaft der Trauben, sehr früh zu reifen.
Shiraz
Die rote Rebsorte zählt ebenfalls zu den Cépages nobles und ist genetisch identisch mit der Syrah. Der australische Weinbau Pionier James Busby (1802-1871) führte aus Frankreich die Syrah-Rebe nach Australien ein. Er nannte sie damals Scyras – heute bekannt unter dem Namen Shiraz. Sie ist auch in Südafrika weit verbreitet. Besonders der in Australien gewonnene und zumeist dunkelrote Wein unterscheidet sich, auf Grund verschiedener Weinbereitungs-Methoden, jedoch trotz der Identität mit jenem der (französischen) Syrah. Er ist süßer, reifer und der Geschmack erinnert an Schokolade.
Malbec
Die rote Rebsorte stammt wahrscheinlich aus dem nördlichen Burgund. Im Westen Frankreichs wird sie als Côt bezeichnet, was ihr zweiter Hauptname ist. Sie besticht durch eine sehr intensive Farbe. Ein Wein mit dunkler Frucht, etwas Schokolade und weichem Tannin. Als wichtigstes Anbaugebiet gilt derzeit Argentinien.
Cabernet Sauvignon
Die rote Rebsorte zählt auch zu den Cépages nobles und ist die wahrscheinlich berühmteste der Welt. Von vielen Experten wird sie als edelste und potenziell beste Rebsorte überhaupt bezeichnet. Sie hat einen konzentrierten Fruchtgeschmack mit einem tragenden Gerüst von Tanninen und Säuren. Als beste Gebiete gelten das linke Ufer in Bordeaux bzw. das Napa Valley in Amerika.
Merlot
Sie ist in Frankreich die dritthäufigste und in der Region Bordeaux die häufigste angebaute Rebsorte. Die früh reifende, ertragreiche Sorte ist weltweit verbreitet. Reinsortige Merlot-Weine sind fruchtig, körperreich und weich, manchmal auch glatt, gelegentlich sogar fett. Sie sind tiefrot und bestechen durch ihre intensiven Fruchtaromen (Gewürze und Kirschen).