1ÖTW Thermenregion
Erste Lagen als Speerspitze der Qualität

Südlich von Wien, von Perchtoldsdorf über Gumpoldskirchen, Baden und Tattendorf bis nach Wiener Neustadt, erstrecken sich die 1.850 Hektar Weingärten der Thermenregion. Seinen Namen verdankt das Gebiet einer geologischen Störungszone, an deren Bruchlinie mehrere Thermalquellen zu Tage treten. Die höchste Erhebung ist der 675 Meter hohe Anninger, an dessen Hängen einst die Küste des Urmeeres verlief. So ergibt sich ein hoher Muschelkalkanteil im Boden.
Im nördlichen Teil der Thermenregion fühlen sich nicht nur die weißen Burgundersorten sehr wohl, sondern in besonderem Maße die beiden autochthonen Spezialitäten des Gebiets: Rotgipfler und Zierfandler. Der extraktreiche, von saftiger Frucht gekennzeichnete Rotgipfler ist eine natürliche Kreuzung von Traminer und Rotem Veltliner. Der Zierfandler, an dessen Genetik ebenfalls Roter Veltliner beteiligt ist, während der zweite Elternteil unbekannt bleibt, steht für mehr Straffheit, Mineralität und Frische. Beide Sorten sind rar: Rotgipfler wächst auf gerade mal 110 Hektar, Zierfandler gar nur auf 60. Die gekelterten Weine aber sind umso spannender – vor allem im Topsegment der Riedenweine.
Der Rotwein hingegen dominiert im Süden der Thermenregion. Aushängeschilder sind die Burgundersorten Pinot Noir und St. Laurent, die auf den kargen Schotterböden rund um die Orte Tattendorf und Teesdorf besonders gut gedeihen und in den besten Lagen tiefgründige Rotweine von großer Eleganz hervorbringen.
Empfehlungen
Seit dem Jahrgang 2022 trägt die qualitative Speerspitze der Riedenweine das Siegel der Ersten Lagen: 1ÖTW. Neun Spitzenweingüter der Thermenregion traten nämlich dem Verein der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) bei und 21 Rieden wurden in diesem Zuge als Erste Lagen klassifiziert.
In Sachen Rotgipfler beweist das Bioweingut Schneider, dass sich die Ried Tagelsteiner 1ÖTW in Gumpoldskirchen hervorragend für diese Sorte eignet. Die vorwiegend südöstlich ausgerichtete Riede ist fast 23 Hektar groß und im Untergrund findet man Schotter und Konglomerat, aber auch kalkige Ablagerungen aus Ton, Mergel, Sand und Kies. Georg Schneiders Lagen-Rotgipfler vom Jahrgang 2023 präsentiert sich sortentypisch mit reifer exotischer Frucht und feinem Extrakt am Gaumen.
Ebenfalls in Gumpoldskirchen befindet sich die Ried Mandel-Höh 1ÖTW, die wohl bekannteste Lage der Thermenregion. Ihren Ruhm verdankt sie dem Weingut Stadlmann, welches hier Jahr für Jahr beste Zierfandler-Trauben für einen herrlich mineralischen und präzisen Wein erntet. Die nur drei Hektar große Lage prägt feinkörniger Muschelkalk sowie der Hauptdolomit der Nördlichen Kalkalpen im Untergrund. Die feine Rauchigkeit, die frische Zitrusfrucht und die salzig- steinigen Noten des Jahrgangs 2023 bestätigen Bernhard Stadlmann als Großmeister des Zierfandlers.

Best of Thermenregion
Afternoon-Tasting
23. August | 14:00–18:00 Uhr
WEIN & CO Naschmarkt
Verbringen Sie Ihren Samstagnachmittag stilvoll – beim „Best of Thermenregion Afternoon-Tasting“ erwarten Sie ausgewählte Spitzenweine der Thermenregion, präsentiert von den Winzern persönlich. Genießen Sie einen Nachmittag in angenehmer Atmosphäre und entdecken Sie die Vielfalt einer der spannendsten Weinregionen Österreichs.
Mit dabei sind: Schneider, Hartl und Stadlmann
KOSTENLOS!
Die Tattendorfer Ried Frauenfeld 1ÖTW gilt hingegen als eine der besten St.-Laurent-Lagen des Landes. Sie liegt östlich von Tattendorf im Steinfeld und ist von eiszeitlichen Kalkschottern beeinflusst. Von diesem stein- und kalkreichen, sehr kargen und trockenen Terroir gewinnt die Familie Reinisch einen sehr ausdrucksstarken St. Laurent von mindestens 35-jährigen Reben, der ganz klar den eleganten Stil des Hauses vertritt. Der Jahrgang 2022 präsentiert sich feinwürzig und leichtfüßig, mit Komplexität und angenehm spürbaren Tanninen.
Der Steinfeldschotter drückt auch der kleinen Ried Graf Weingartl 1ÖTW in Oberwaltersdorf seinen Stempel auf. Die Besonderheit dieser Ersten Lage bildet die rund vier Meter mächtige kreideweiße Schüttung von Schwemmlandschotter – Kalk pur. Von hier stammt Heinrich Hartls Top-Pinot-Noir. Sein burgundischer Charakter zeigt sich durch Rotbeerigkeit und die feinen Tannine, bevor er mit animierender Fruchtfülle in den langen Abgang gleitet. Ein Pinot Noir, der gut 20 Jahre Reifepotenzial verspricht. Wie alle hier vorgestellten Weingüter ist auch das Weingut Hartl biozertifiziert.