Als Roland Velich damit begann, terroirbetonten Blaufränkisch behutsam im großen Holz reifen zu lassen, lag der Trend im Burgenland ganz woanders: Cuvées aus internationalen Sorten, ausgebaut im neuen Barrique, möglichst kräftig und intensiv, lautete die Devise. Velichs Weg, den bis dahin nur wenige Winzer eingeschlagen hatten, war damals noch die Ausnahme und wurde als weltfremd und kauzig wahrgenommen. Heute hat sein Stil Schule gemacht und wird international mit Höchstnoten prämiert. Seine raren Spitzengewächse, die er inzwischen als Einzellagen ausbaut sind in der Gastronomie und im Handel gefragt wie nie.
Was das Weingut Moric von anderen Weingütern unterscheidet, ist die klare Vision: den Charakter des Blaufränkisch aus dem Burgenland präzise herauszuarbeiten, „zuzulassen“, wie der Winzer selbst gerne sagt. Dabei scheut Velich nicht vor großen Vergleichen zurück: Abhängig vom Terroir könne die Rebsorte die Feinheit der Frucht eines burgundischen Pinot Noirs entwickeln, die Würze eines Syrah von der nördlichen Rhone und die Struktur und Langlebigkeit eines Barolo.