Drei besondere Weißweine werde ich diesen Winter im Vergleich zu entsprechenden Weinen aus Österreich bei meinen Dinners servieren. Der erste kommt aus dem Elsass, jener historischen Weinregion, die an ihrem verstaubten Image schier verzweifelt, wenngleich sie unzweifelhaft grandiose Weine hervorbringt. Da tut es gut, dass ein mutiges junges Paar, Amélie und Charles Sparr, mit unternehmerischem Mut und viel handwerklichem Können einen erfrischenden Akzent setzt. Charles ist sogar so verrückt, mit einem neugepflanzten Nebbiolo-Weingarten dem Klimawandel entgegentreten zu wollen. Da habe ich ihn unlängst zu später Stunde gefragt, ob er verrückt sei. Er lächelte nur, schenkte mir seinen knochentrockenen 2020er Riesling vom Granit der Grand-Cru-Lage Brand ein und alles war wieder eitel Wonne.
Trockener weißer Bordeaux reicht bei WEIN & CO vom frischen Fischwein Entre-Deux-Mers von Sainte-Marie um € 11,99 bis zum monumentalen La Mission Haut-Brion Blanc um stolze € 729,–. Ich empfehle für die Erweiterung des oenophilen Horizonts unterhalb der pekuniären Schmerzgrenze den 2021er Grand Cru Château Carbonnieux Blanc, gewachsen in der Nachbarschaft von Smith-Haut-Lafitte: eine ideale Kombination aus schlanker Zitrusfrische und einem Hauch Haselnüsse bei eleganter, mittelgewichtiger Struktur.
Die wird deutlich tiefer und „steiniger“ mit dem klassischen 2022er Meursault aus der besten nicht-klassifizierten Einzellage „Les Narvaux“, die mir heute schon oft besser schmeckt als so mancher Premier Cru. Der junge Nico Mestre hat in den vergangenen Jahren neuen Schwung in das alteingesessene Weingut Michelot und auch in das Angebot weißer Burgunder bei WEIN & CO gebracht.