Wie entstehen die Bläschen?
Den Preisvorteil gegenüber anderen Schaumweinen erhält Prosecco durch seine Herstellungsmethode, denn die zweite Gärung des Weines findet meist nicht wie bei der Méthode Traditionnelle (italienisch: Metodo Classico) in der Flasche statt, sondern im Drucktank. Dieses Verfahren, Méthode Charmat oder Metodo Martinotti genannt, braucht weniger Aufwand und ist weniger kostenintensiv, kann aber dennoch gute Qualität mit feinem Mousseux liefern. Der Wein liegt dabei einige Wochen bis mehrere Monate im Tank auf der Hefe. Zu fast 90 Prozent entsteht dabei Prosecco Spumante. Spumante bedeutet, dass es sich um einen Schaumwein handelt, der einen Druck von mindestens 3,5 Bar in der Flasche besitzt (wie Sekt). Weniger Druck hat der sanfter perlende Frizzante, der mit bis zu 2,5 Bar in die Kategorie Perlwein fällt. Sogar als Stillwein tritt Prosecco in Erscheinung. Dieser gelangt allerdings über die Landesgrenzen nicht hinaus, sondern wird in den Lokalen vor Ort konsumiert.
Prosecco besteht hauptsächlich aus der Rebsorte Glera, die feinfruchtige, elegante und leichtfüßige Weine hervorbringt. Bis 2009 trug die Sorte selbst den Namen „Prosecco“, wurde jedoch zugunsten der Betonung der Herkunft kurzerhand umbenannt. Andere regionale und internationale Sorten sind zu einem geringen Anteil erlaubt. Prosecco Rosé ist übrigens eine Neuerung aus dem Jahr 2020. Die Basis bildet hier ebenfalls die weiße Glera-Traube und für die rosa Farbe sorgen zehn bis fünfzehn Prozent Pinot Nero. Paradebeispiel ist Canellas Rosé „Lido“, der lebhafte Frucht und feine Perlen ins Glas bringt.