Röstung light bis heavy
Barriques sind aus Bordeaux stammende 225-Liter-Fässer, die für Rotweine, aber auch für kräftige Weißweine mit genügend Fülle geeignet sind. In der Fassbinderei wird die Innenseite der halbfertigen Barriques über offenem Feuer angeröstet, um die Fassdauben biegsam zu machen – das nennt sich Toasting. Je nach Intensität des Toastings – light (schwach), medium (mittel), heavy (stark) oder eine Stufe dazwischen – verleiht das Fass dem Wein mehr oder weniger Röstgeschmack. Ungetoastetes Holz würde hingegen fast ausschließlich Tannine an den Wein abgeben. Die durch das Toasting entstehenden Aromen sind unterschiedlich: Bei einem schwachen Toasting handelt es sich um zart vanillige Noten, bei einem mittleren Toasting um Kakao, Vanillin, zart Karamell, zart Kokos und Schokolade, stark getoastet geht es in Richtung Kaffee, Karamell, Kokos und Rauchnoten.
Barriques werden in der Regel aus französischer oder amerikanischer Eiche hergestellt. Der Unterschied zwischen den Arten – Traubeneiche (Quercus petraea), Stieleiche (Quercus robur) und amerikanische Weißeiche (Quercus alba) – ist die Dichte des Holzes. Sie erweist sich bei amerikanischen Barriques als geringer, da Weißeiche grundsätzlich grobporiger ist. Aus diesem Grund geben diese Fässer rasch einen sehr intensiven Geschmack an den Wein ab und finden bei Weißweinen selten Verwendung. Die feinporigen französischen Barriques der Stieleiche und besonders der Traubeneiche eignen sich hingegen sehr gut für Weißweine. Berühmte Herkunftsgebiete sind die Wälder im Département Allier, im Limousin und in der Gegend von Nevers.