Mandelblüten, die dem Glas entsteigen, dazu feine Anklänge von Marille, umrahmt von getrockneten Kräutern – eine schönere Hommage an den Großvater hätte Katharina Lackner-Tinnacher mit einer Kreszenz nicht zeichnen können. Vor über 35 Jahren pflanzte Franz Lackner die inzwischen alt gewordenen Reben, die es den Nachkommen nun mit ausdrucksstarken, vielschichtigen Weinen danken. Der Welschriesling zeigt wunderschöne Aromentiefe mit Noten nach Haselnuss und reifer Birne – ein reduktiver, üppiger Wein, dessen fruchtig-mineralischer Charakter manche ans Chablis erinnern wird.
Per Hand gelesen und samt Stiel gepresst, half hier allein die Schwerkraft mit, den Wein in den Keller zu befördern, wo er im 1.000-Liter-Eichenfass langsam und mit weinbergseigenen Hefen vergären und dabei seine Aromen voll entwickeln durfte. Die mehrmonatige Lagerung auf der Vollhefe war es, die ihm zu seinem Facettenreichtum und einer harmonischen Säure verhalf, die Hingabe seiner Enkelin sorgte für den Rest. Ein Wein, der Generationen umspannt und mit jedem Schluck die Geschichte der Familie erzählt.