Die tiefen, lehmigen Schotterböden der Ried Rappbühl in Mönchhof, auf denen dieser Wein wächst, lassen an Bordeaux denken, wo der Cabernet Franc den besten Crus konsequent seinen Stempel aufdrückt. Mit einem Anteil von 50 bis 60 Prozent verleiht die Rebsorte Legenden wie Cheval Blanc und Lafleur ihre besondere Finesse. Auch die besten Weine der Toskana von Tignanello bis Sassicaia kommen längst nicht mehr ohne Cabernet-Franc-Anteil aus, ebenso wie Übersee-Ikonen à la Opus One.
Kein Wunder also, dass der weltoffene Spitzenwinzer den internationalen Trend erkannt hat und im Burgenland Cabernet Franc auf Topniveau erzeugt. Der hohe Eisenanteil der Lage sorgt für zusätzliche Komplexität, perfekt zur Geltung gebracht durch die die behutsame Verarbeitung nach Gravitationsprinzip ohne Umpumpen und durch den 18-monatigen Ausbau nach Bordeaux-Vorbild in neuen Barriquefässern.
Der Wein fällt durch seine expressive Aromatik und seine straffe, dichte Struktur auf. Die tiefe Frucht erinnert an Dirndlkirsche und klingt lang nach, begleitet von zarter Holzwürze und Kakaonoten – ein durch und durch typischer Pöckl. Die zarte Reife, die der 2020er Jahrgang entwickeln konnte, macht ihn bereits zugänglich, aber sein Potenzial reicht sicher noch in die 2030er Jahre und darüber hinaus.
Falstaff: „Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Ockerrandaufhellung. Zart nach Preiselbeeren und schwarzen Oliven, Brombeeren und Veloursleder, zarte Edelholzwürze. Kraftvoll, saftig und süß, reife, tragende Tannine, mineralisch und lange anhaftend, gute Frische, noch sehr jung, sicheres Entwicklungspotenzial.“