Sortiment
Angiolino Maule
Das Weingut La Biancara von Angiolino Maule und seiner Frau Rosamaria liegt im Soave, in Gambellara, aber seine Weine sind Veneto IGT, weil die Maischstandzeit nicht dem klassischen Soave-Bild entspricht. Angiolino Maule ergriff 1988 das Winzerhandwerk, davor verdiente er seine Brötchen 12 Jahre lang als Pizza-Bäcker, kannte sich also zumindest mit Hefen schon ganz gut aus.
Heute nennt er 15 Hektar sein Eigen, dazu kommen 3 Hektar Pacht. 2006 gründete er seine eigene Vereinigung von Naturwinzer:innen, die VinNatur, der inzwischen über 300 kleine Betriebe angehören. Gemeinsam mit seinen Söhnen Alessandro und Tommaso arbeitet er nach biodynamischen Richtlinien, aber ohne Zertifizierung. Angiolino ist kein Dogmatiker wie sein Counterpart Nicolas Joly in Frankreich, der die Biodynamie wie ein Flammenschwert führt, vielmehr ist er bescheiden wie seine Etiketten und Flaschen, leichtgewichtig, fast schwebend, aber bodenständig. Ein bisschen erinnert er vielleicht an die Familie Triebaumer in Rust.
85 Prozent seiner Rebfläche ist mit Garganega bepflanzt, einer autochthonen Rebsorte, die seit über 1300 Jahren in den vulkanischen Hügeln von Gambellara angebaut wird. Neben Wein werden auf La Biancara auch Oliven, Kirschen, Feigen, Marillen und Pfirsiche angebaut, aus denen Rosamaria Marmelade erzeugt.
Das Motto ist also: keine Chemie, natürliche Balance und viel Sensibilität, viel Hineinhören in den Wein. Die Weine dürfen je nach Jahrgang unterschiedlich lange auf der Maische liegen. Angiolino verwendet keine Pestizide und Herbizide, setzt keinen Schwefel zu und macht am Rückenetikett sehr genaue Angaben über die Inhaltsstoffe seiner Weine. Als Dünger dienen eigener Pflanzenkompost und Mist – das Konzept der Kreislaufwirtschaft findet hier Anwendung.
Gegen Krankheiten kommen Kräutertees und pflanzliche Produkte zum Einsatz. Schwefel und Kupfer finden immer weniger Anwendung. Durch fortlaufende Versuche reduziert Angiolino den Einsatz schrittweise und stellt durch die abwechselnde Aussaat von Hafer und Gerste sowie Wicke, Platterbse und Klee das natürliche Gleichgewicht des Bodens wieder her. Soweit möglich verzichtet er auch auf den Einsatz von Traktoren, behandelt die Blätter nur in beschatteten Gebieten und in Talnähe und mäht nur zweimal im Jahr – im Juni und im September vor der Weinlese. Der Weingarten wird so zum natürlichen Biotop und zum Paradies für nützliche Insekten.
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