Oira di Crevoladossola, der Sitz der Familie Garrone, liegt ganz im Norden des Alto Piemonte in den Alpen, fast schon in der Schweiz. Seit dem 14. Jahrhundert wird hier Prünent angebaut, ein alter Klon der piemontesischen Rebsorte Nebbiolo. Mit dem Aufkommen der Reblaus um 1900 wurde der Weinbau allerdings so schwierig, dass viele Winzer stattdessen in die Fabriksarbeit abwanderten. Von den 500 Hektar vor der Reblaus werden heute noch 42 bewirtschaftet. Die Garrones gründeten ihr Weingut erst 1920. Vielleicht rührt daher ihr Optimismus, der sie bis heute antreibt, die alte Weinbautradition hochzuhalten.
An der Spitze des Familienunternehmens stehen Roberto, Mario, Marco und Matteo Garrone. Für sie ist die Weinproduktion nicht nur eine Frage des Broterwerbs, sondern auch der Leidenschaft und der Erhaltung alter Traditionen. In den steilen Berghängen inmitten uralter Pflanzen und massiver, in den Fels gehauener Stufen, eingerahmt von Trockenmauern, erfolgt hier vom Rebschnitt bis zur Ernte jede Arbeit von Hand.
Ihr reinsortiger Prünent, der im großen Holzfass ausgebaut wird, erscheint feingliedriger, eleganter als die verwandten Weine aus Barolo oder Barbaresco. Außerdem erzeugen die Garrones Cuvées mit Croatina, Barbera und Merlot. Der amerikanische Weinjournalist Antonio Galloni beschreibt den Einstiegswein Munaloss als einen Wein mit „tons of character“ der die mystische, dunkle Seite des Nebbiolo an den Tag bringt.