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Chiara Condello
Chiara Condello wuchs in einem gemischten Landwirtschaftsbetrieb bei ihrem Großvater auf. Neben Wein baute dieser auch Obst, Gemüse und Getreide an. Nach der Schule studierte sie internationales Management in Mailand und kehrte mit dem Mastertitel auf den heimischen Hof zurück, als sie feststellte, dass sie auf die Stelle, für die sie bereits eine Zusage hatte, gar keine Lust hatte. Stattdessen übernahm sie fünf Hektar Weinberge, um unter ihrem eigenen Namen Sangiovese anzubauen. Und zwar mit biologischen Methoden auf den berühmten Spungone-Böden der Romagna, wo das Klima kühler ist als in der angrenzenden Toskana. Das Wort „Spungone“ kommt aus dem regionalen Dialekt und bezeichnet den schwammartigen („spungò“), kalkhaltigen Sandstein, der die Reben mit seiner Kargheit fordert und zu Höchstleistungen antreibt.
Im Weingarten setzt Chiara Condello auf minimalen Einsatz von Schwefel und Kupfer, die Trauben werden mit der Hand gelesen. Im Keller arbeitet sie mit Schwerkraft, langen Mazerationszeiten und einer alten Korbpresse. Spontangärung ist der Standard, die Reifung erfolgt zum Teil in Edelstahl, zum Teil in slawonischer Eiche, zum Teil in Zement. Die Weine werden unfiltriert gefüllt. Das Resultat ist authentischer Sangiovese in verschiedenen Ausprägungen mit Charakter und Präzision. Einen Einstiegswein gibt es bei Chiara Condello übrigens nicht – nur unterschiedliche Interpretationen verschiedener Weingärten.

Einsteigsweine? Fehlanzeige
Chiara Condello gehört zu jenen jungen Winzer:innen, die nicht nur Weine machen, sondern Zeichen setzen. In der kleinen Appellation Predappio in der Emilia-Romagna arbeitet sie mit einer Konsequenz, die man schmeckt: biologisch, handgelesen, spontanvergoren, unfiltriert. Und dabei nie dogmatisch, sondern stets daran orientiert, was dem Boden, der Rebsorte und ihrem persönlichen Stil entspricht.
Aufgewachsen auf dem Hof ihres Großvaters, zwischen Obstbäumen, Gemüsefeldern und Reben, entschied sich Chiara nach einem Managementstudium in Mailand gegen die klassische Karriere – und für fünf Hektar Weinberge.
Die Böden: durchzogen von porösem, kalkhaltigem Sandstein, dessen Kargheit die Reben sehr fordert.
Die Rebsorte: Sangiovese, mit einer Eleganz, wie man sie selbst in der Toskana nur selten findet. Und der Stil? Radikal präzise, kraftvoll – aber nie laut.
„Einen Einstiegswein gibt es bei mir nicht“, sagt sie – und meint das ganz wörtlich. Jede Flasche trägt die gleiche Handschrift, aber erzählt eine andere Geschichte von verschiedenen Weingärten. Etwa der Condé Rosé 2024: ein leuchtender Sangiovese-Rosé, der mit zartem Blütenduft, feiner Säure und langem, mineralischem Nachhall begeistert. Aus Trauben der Weingärten ihrer Eltern vinifiziert, wirkt dieser Rosé wie eine Liebeserklärung an die Kühle der Romagna – schwebend, subtil und herrlich lebendig. Oder der Romagna Sangiovese Predappio 2022, ein reinsortiger, finessenreicher Rotwein, der mit hellen Beeren, einem Hauch Cassis, dunklen Gewürzen und feiner Rauchigkeit überrascht. Was ihn auszeichnet, ist seine Balance – zwischen Transparenz und Tiefe, zwischen Frucht und Erde. Die Trauben werden spontan vergoren und der Wein wird in Stahl und slawonischer Eiche ausgebaut.
Chiara Condello schafft es, Sangiovese neu zu denken – nicht lauter, sondern klarer. Ihre Weine geben dem Weinbau das zurück, was er in seiner industrialisierten Form verloren hat: Herkunft, Haltung und Persönlichkeit.
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