2013 verkaufte Vincent Girardin das stattliche Imperium, das er sich aufgebaut hatte, nur um Jahre später von seinem Sohn zu hören, dass er nun doch gerne das Handwerk ergreifen würde, auf das ihn sein Vater sein Leben lang vorbereitet hatte. Der talentierte 21-Jährige überzeugte den Vater, der für diesen Fall vorsorglich 4,5 Hektar bester Premier- und Grand- Cru-Lagen aufgehoben hatte, ohne Probleme. Heute steht Vincent mit seiner Schweizer Frau und dem alten Kellermeister dem Filius zwar mit Rat und Tat zur Seite, der Chef des Guts war und ist jedoch Pierre-Vincent – und seine Weine sind beachtlich.

Rasch fand der Neo-Weinbauer seinen eigenen Stil, verzichtete von Beginn an auf Filtration und Schönung und ließ spezielle 456-Liter-Fässer anfertigen, die die Balance aus Terroir, Mineralität und Frische am besten unterstreichen. Bis zu 10 Hektar möchte er in den nächsten Jahren zusammenbekommen. Direkt vor dem Château de Meursault wurde ein schnörkelloser, funktionaler Keller errichtet – kein Tempel, sondern ein optimales Arbeitsumfeld. 2017 war sein erster Jahrgang und es zeichnete sich bereits jetzt ein neuer Stern am Burgunderhimmel ab.

Die langjährigen Kontakte seines Vaters ermöglichen Pierre den Zugriff auf rare Lagen, die sein Sortiment ergänzen. Zusammen mit der behutsamen Verarbeitung und den vielen Jahren, in denen er bereits seinen legendären Winzervater im Keller unterstützte, erklärt dies die außergewöhnliche Qualität der Weine, sowohl beim Pinot als auch beim Chardonnay.