Mladen Rožanić ist mit Sicherheit einer der wichtigsten Namen der Natural-Wine-Szene. Nach Jahren der Ausbildung bei verschiedenen Winzern im Rhônetal kehrte er zurück nach Istrien, um dort seiner eigenen Vision zu folgen. Seit über 25 Jahren arbeitet er nun an der Perfektion seines Verfahrens, das mit biodynamischen Methoden, minimalen Eingriffen in die Weinwerdung, langem Schalenkontakt und langer Reife arbeitet.

Sowohl autochthone als auch internationale Rebsorten kommen bei Roxanich zum Einsatz. Auf 26 Hektar Rebfläche kommen mit ihnen weder Pestizide noch Herbizide in Berührung. Sowohl im Weingarten als auch Keller wird nichts als ein notwendiges Minimum an Kupfer und Schwefel verwendet.

Nachts werden die sanften Hügel der Weingärten von einer feinen Brise, die aus dem Gebirge herunterweht, gekühlt. Tagsüber zieht die Luft in der entgegengesetzten Richtung vom Meer zurück ins Land.

Reifen dürfen die Weine in großen Bottichen und Fässern. Auf kleine Holzfässer verzichtet Rožanić völlig. Zu groß wäre der Einfluss auf den natürlichen Geschmack der Trauben. Neue Fässer werden nur angeschafft, wenn alte Fässer ausgewechselt werden müssen. Das Holz trägt so nur zur Mikrooxidation bei und prägt nicht den Geschmack der Weine. Chemikalien sucht man im Keller von Roxanich vergeblich. Die Fässer werden nur mit Bienenwachs behandelt.

Der Schalenkontakt, der bei anderen Winzern gerade bei Weißwein oft völlig vermieden wird, spielt für Roxanich eine wichtige Rolle. Rotweine mazerieren vier bis acht Wochen, Weißweine bis zu sechs Monate. So entwickeln die Weine Struktur und Langlebigkeit.

Um den Weinen die Zeit zu geben, die sie brauchen, hat Mladen Rožanić einen Weinkeller errichten lassen, der direkt in den Hang hineingebaut ist. Die vier Stockwerke dienen je einem eigenen Zweck: Vinifikation und Mazeration, Reifung, Archivierung und Verkostung.

Selbstverständlich kommen bei der Weinwerdung nur indigene Hefen zum Einsatz. Zum Teil wird mit Ganztraubenmazeration gearbeitet, das Tannin stammt ausschließlich von den Kernen, der Beerenhaut und den Stielen der Trauben.