Familie Goutorbe war eine der ersten, die sich mit Champagnern aus eigenen Weingärten einen Namen gemacht haben. Die Etiketten solcher laut Gesetz als „Récoltant Manipulants“ bezeichneten Produzenten, die Champagner ausnahmslos aus eigenen Trauben der eigenen Gärten herstellen und diese auch selbst vertreiben, tragen daher die Abkürzung „RM“ vor der Erzeugernummer.
Der Betrieb der Familie liegt im legendären Ort Aÿ im Marnetal neben Épernay, der für seine als Grand Cru eingestuften Pinot-Noir-Lagen mit wertvollsten Kreideböden berühmt ist. Sie sind der Ursprung der unvergleichlichen Tiefe und Feinheit der Champagner von Goutorbe. Dazu kommen noch die Premier Crus von Hautvillers, Mareuil-sur-Aÿ, Bisseuil und Cumières mit einem geringen Anteil Chardonnay.
Angefangen hatte alles mit einem Plan Émile Goutorbes, des ehemaligen Winzers des Hauses Perrier-Jouët, der sich nach dem Ersten Weltkrieg einen kleinen Zusatzverdienst erwirtschaften wollte und deshalb seine eigene Rebschule pflanzte. Was er damals vermutlich nicht ahnte: Auch wenn das Champagnerhaus hundert Jahre später noch immer als kleiner Familienbetrieb von Enkel René und seiner Frau Nicole geführt wird, werden heute alljährlich um die 140.000 Flaschen abgefüllt und an anspruchsvolle Händler in aller Welt exportiert. Den Grundstein für diese Entwicklung legte der legendäre Henri Goutorbe, einst auch Bürgermeister von Aÿ und Lieferant für den Élysée-Palast.