Oster-Gutscheine: bis zu € 60,- GESCHENKT Oster-Gutscheine: bis zu € 60,- GESCHENKT
Gratisversand ab € 69,- in
0x hinzugefügt
Warenwert: € 0,00
Wir liefern GRATIS Zum Warenkorb
fx pichler

F.X. Pichler

F.X. Pichler ist einer der bedeutendsten Wachauer Winzer, eine Legende schon zu Lebzeiten. Sein Falstaff ★★★★★-Weingut gehört zu den eigenständigsten und international renommiertesten des Landes.

Mehr erfahren

Sortiment

F.X. Pichler

Jetzt in Aktion
Mit Prämierung
Neu im Sortiment
Produktkategorien
Länder/Regionen
Jahrgänge
Rebsorte/Fruchtsorte
Ausbau
Füllmenge
Verschlussart
Passt Zu
Extras
Preis
bis
Prämierungen
Verfügbar in
Alkoholgehalt
%
bis
%
Weinstil
Alle Filter anzeigen
14  Ergebnisse anzeigen
50006862
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
61009701.2022
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
61009701.png
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
50008901
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
50008901
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
61009744.png
fruchtig-frisch mineralisch komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
50007429.2022
ausgewogen vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
50007707.2022
fruchtig-frisch vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
61009732.png
ausgewogen vollmundig komplex-intensiv
50007058
fruchtig-frisch vollmundig komplex-elegant
-5% ab 12 Fl.
50008320
ausgewogen vollmundig komplex-intensiv
-5% ab 12 Fl.
61009738.png
fruchtig vollmundig komplex-intensiv
61009771
fruchtig vollmundig komplex-intensiv
61009700.png
ausgewogen vollmundig
-5% ab 12 Fl.

Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.
Lucas F. Pichler
johanna und lucas pichler

Vom Nachfolger zum Vordenker

Lucas Pichler wollte sich nie ins gemachte Nest setzen. Einer, der auf den Schultern einer Legende namens „F.X.“ steht, hat in mancher Hinsicht aber sowieso keine andere Wahl:

Er muss dem hohen Ruf gerecht werden und trotzdem auf seine innere Stimme hören. Das geht erfahrungsgemäß betrachtet niemals reibungslos über die Bühne. Im besten Fall aber kommt aus derartigen Krisen etwas Größeres zustande.

Wer den 2016er Riesling Dürnsteiner Kellerberg kennt, weiß auch, dass damit eine neue Ära im Weingut F.X. Pichler begann. Die internationale Weinkritik honoriert, dass Lucas F. Pichler konsequent an der Verfeinerung des Weinstils unter Einbeziehung sich verändernder Rahmenbedingungen arbeitet. Spitzenwertungen am laufenden Band sind nur die logische Konsequenz. Die Fachwelt registriert mit Staunen: Hier spielt sich einer frei, und zwar nicht nur vom überragenden Lebenswerk seines Vaters. Willi Klinger hat Lucas F. Pichler dazu ein paar Fragen gestellt.

weingut fx pichler

Lucas F. Pichler im Interview mit Willi Klinger

lucas pichler

Willi Klinger: Das Weingut F.X. Pichler hat letzten Oktober den Gebietsschutzverband Vinea Wachau verlassen – eine Entscheidung, die die Familie gemeinsam getroffen hat. Was waren die Gründe?

Lucas F. Pichler: Wir wollten auf keinen Fall böses Blut schaffen, denn wir haben in der Wachau gemeinsam viel Positives weitergebracht. Zum Beispiel kam es zur Einführung des Wachau DAC. Ich war am Anfang sehr skeptisch und auch gegen eine Einführung in der Wachau. Auch bin ich immer noch unglücklich, dass die Sorten Neuburger und Muskateller künftig keine Riedenbezeichnungen mehr tragen dürfen – die sind in Zukunft dem Grünen Veltliner und Riesling vorbehalten. Aber alle anderen mir wesentlichen Dinge stehen ja jetzt in der DAC-Verordnung, wie der strikte Gebietsschutz, die verpflichtende Handlese sowie ein natürlicher Zuckergehalt ohne Anreicherung. Ich finde auch die Dreistufigkeit – Gebietswein, Ortswein, Riedenwein – eine gute Möglichkeit, die Weinstile zu schärfen. Wenn ich aber in allen drei Stufen wiederum alle drei Kategorien machen kann, ergibt das für mich keinen Sinn. Hier trifft das romanische System, das auf Herkunft abzielt, auf das germanische, das sich an der Reife der Trauben orientiert: Zucker ist gleich Alkohol ist gleich besserer Wein!?

Willi Klinger: Ist es nicht für den Konsumenten doch eine gute Hilfe, zu wissen, dass er mit Steinfeder und Federspiel nicht zu schwere Weine bekommt?

Lucas F. Pichler: Genau das sollte die Wachau ja in Zukunft mit dem Gebietswein und den leichteren Ortsweinen erreichen: Wer einen frischen, leichten gebietstypischen Wein sucht, bekommt ihn mit Wachau DAC. Wer etwas mehr Wein mit einem für einen Ort typischen Charakter sucht, ist beim Ortswein (Dürnsteiner, Loibner, Spitzer…) richtig. Und wer an die Spitze der Qualitätspyramide gehen will, bekommt mit den Riedenweinen große, komplexe, lagerfähige Gewächse. Aber für einfach gestrickte Weine von Schwemmsandböden entlang der Donau, die wenig bis gar keinen Lagencharakter aufweisen und die sich nur deswegen Smaragd nennen dürfen, weil sie genug Alkohol haben, habe ich nichts übrig.

Willi Klinger: Bei unseren Winzerbesuchen in der Wachau im Februar ist uns aufgefallen, dass es zwei grundverschiedene Konzepte für den großen Wachauer Wein gibt: Die Traditionalisten treten für eine lange Reife am Stock und eine kürzere Ausbauzeit ein. Deren Smaragde gibt es traditionell im Mai. Die Innovativen lesen früher, um den Alkohol zu begrenzen und mehr Säure zu bewahren, dafür braucht der Wein mehr Zeit im Tank oder Fass. Die kommen dann im September heraus. Wo steht F.X. Pichler da heute?

Lucas F. Pichler: Bedingt durch den sich schon abzeichnenden Klimawandel ist das Zeitfenster für die optimale physiologische Reife, ohne in die Überreife – sprich: Trauben mit teilweiser Botrytis – zu kommen, schon sehr eng geworden. In den Achtziger- und beginnenden Neunzigerjahren war es in der Wachau in den meisten Jahren gar nicht möglich, reife Trauben vor Anfang November zu ernten, teilweise dann auch nur mit Botrytis, um die doch sehr gefragten, dichten Smaragd-Weine zu keltern. In den letzten Jahren ist das Thema Reife gar nicht mehr so wichtig, weil wir eher das Problem mit der Überreife und den niedrigen Säurewerten haben. Da ist es doch nur logisch, früher zu ernten und die natürliche Säure zu erhalten, um elegante und strukturierte Weine zu produzieren, ohne sie mit Überreife zu kaschieren. Ich finde, dass dadurch auch die einzelnen Rieden in ihrem Charakter viel besser zum Ausdruck kommen.

Uns war immer wichtig, unseren Weinen genug Zeit zum Reifen zu geben. Wir waren leider im alten Betrieb platzmäßig doch sehr eingeschränkt, um die Weine später auf den Markt zu bringen. Hier war für uns das Weingut Knoll sicher ein Vorreiter. Seit wir ab dem Jahrgang 2009 in unserem neuen Kellergebäude sind, kommen unsere Einstiegsweine erst ab März auf den Markt und unsere Riedenweine im September. Zukünftig werden unsere Kultweine wie der Riesling Unendlich erst ein Jahr später in den Verkauf gebracht.

Willi Klinger: Mit dem „M“ und dem „Unendlich“ machst aber auch Du noch sehr kraftvolle Weine der alten Schule, die höchste Wertungen erzielen. Auch gibt es dafür eine treue Fangemeinde. Für den Starkoch Wolfgang Puck gibt es zum Hummer nichts Besseres als einen „M“-Veltliner.

Lucas F. Pichler: Natürlich sind unsere Flaggschiff-Weine auch sehr kraftvolle Weine, wobei sich auch hier der Stil seit einigen Jahren stark geändert hat. Es werden keine Botrytistrauben mehr verwendet, sondern nur Trauben mit vereinzelt „rosinierten“ Beeren, um zwar sehr hohe Reife zu erreichen, aber nicht den Geruch und den Nachgeschmack von Auslesen oder Beerenauslesen. Bei diesen Weinen steht für mich auch das Maximale der Rebsorte im Vordergrund und nicht, wie bei den Riedenweinen, die Herkunft der einzelnen Trauben, quasi das „Terroir“.

Willi Klinger: Warum habt Ihr eigentlich nie eine Steinfeder gemacht?

Lucas F. Pichler: Mein Vater hat am Anfang der Vinea Wachau auch Steinfeder-Weine gemacht, das letzte Jahr war aber dann 1996, das wohl unreifste Jahr der letzten Dekaden. Sein Stil waren immer kräftige und langlebige Weine, für Steinfeder hatte er nicht viel übrig. Ich denke, dass es auch früher in Loiben besser und einfacher war, solch leichte Weine zu machen. Wenn ich an das Jahr 2018 denke, wo wir die ersten Trauben für Federspiel schon am 28. August ernten mussten, wären Trauben für noch leichtere Weine physiologisch nicht reif gewesen.

Willi Klinger: Du hast gemeinsam mit Martin Mittelbach (Weingut Tegernseerhof) und Leo Alzinger wesentlich dazu beigetragen, dass die von Paul Stierschneider (Weingut Urbanushof) angestoßene Initiative zur Rettung der historischen Ried Frauenweingarten im neuen Kataster von Erfolg gekrönt war. Sie war ja zwischenzeitlich eine Großlage …

Lucas F. Pichler: Die Frauenweingärten waren die Hausgärten des Klarissenklosters von Dürnstein. Nach seiner Auflösung 1571 wurden dort Reben gepflanzt. Es ist eine sehr gute Veltlinerlage mit tiefgründigen Löss- und Lehmböden, Donauschotter und Braunerde. Ursprünglich war die Grosslagen-Bezeichnung Frauenweingarten für alle Weingärten in der Ebene des Gemeindegebiets von Dürnstein und Loiben zulässig. Bei der Einführung des neuen Riedenkatasters 2019 waren wir vor das Problem gestellt, dass es zur Großlage Frauenweingarten auch eine eingetragene Riede Frauenweingarten gab. Diese Riede war sehr klein und lag westlich von Unterloiben. Beides war nicht möglich und so haben wir uns entschieden, keine Großlage mehr im Gemeindegebiet von Dürnstein und Loiben zu haben. Stattdessen haben wir die historische Riedenbezeichnung Frauenweingarten auf die Rieden zwischen den Ortsteilen Oberloiben und Unterloiben beschränkt, die im Norden von der Riede Trum und Schütt und im Süden von der Donau begrenzt werden.

Willi Klinger: In den Frauenweingärten hattest Du bis zum Jahrgang 2019 auch Federspiel und Smaragd. Was für einen Wein machst Du künftig daraus?

Lucas F. Pichler: Es wird ab dem Jahrgang 2020 nur noch einen Riedenwein aus der Riede Frauenweingarten geben, da ich keinen Sinn darin sehe, aus einer Riede mehrere Qualitätsstufen zu keltern. Der Wein wird sich, je nach Jahrgang, zwischen den früheren Vinea-Kategorien Federspiel und Smaragd bewegen, ohne dogmatisch auf eine spezielle „Gewichtsklasse“ hinzuarbeiten.

Willi Klinger: Dein 2009 fertiggestellter Keller ist für mich ein sehr gelungenes Stück Weinarchitektur, ein geduckter, sehr eleganter Langbau mitten in den Reben der Riede Klostersatz, den man von der Hauptstraße aus gar nicht sieht. Hat sich die Aufregung darüber in der Wachau schon gelegt?

Lucas F. Pichler: Eigentlich ja. Sicher wird es noch immer Leute geben, denen unser Neubau nicht gefällt und die der Meinung sind, so etwas „Modernes“ gehört nicht in das Weltkulturerbe Wachau. Als wir uns in der Familie mit einem Neubau auseinandergesetzt haben, war es uns wichtig, etwas Zeitgemäßes zu schaffen und nicht so zu tun, als wäre das immer schon da. Man braucht nicht nur Tradition, sondern auch die Vision für etwas Neues, eben Zeitgemäßes.

Willi Klinger: Vom Kostraum im ersten Stock aus hast Du einen traumhaften Panoramablick vom Liebenberg im Westen über den Kellerberg bis hin zum Pfaffenberg, mit dem das Nachbargebiet Kremstal beginnt. Wie wirst Du zukünftig Dein Portfolio an Lagenweinen aufstellen?

Lucas F. Pichler: Grundsätzlich wird sich bei den Riedenweinen in ihrer Hierarchie nichts ändern, da wir diese Weine ja auch schon in der Vergangenheit nach ihrer Qualität in Bezug auf das Terroir abgestuft haben. Was wegfällt, ist nur die Einteilung in Gewichtsklassen.

Willi Klinger: Ich habe gehört, dass Dein Betrieb bereits in Bio-Umstellung ist – etwas, das für andere bekannte Betriebe noch immer schwer vorstellbar ist. Was hat Dich dazu bewegt?

Lucas F. Pichler: Wir haben schon 2016 mit rund 0,8 Hektar in der Ebene in kleinen Schritten begonnen, die biologisch-organische Wirtschaftsweise auszuprobieren. 2017 waren es dann zwei Hektar und 2018 dann schon alle 12 in der Ebene, die wir maschinell bewirtschaften konnten. Seit dem Jahrgang 2019 ist es der gesamte Betrieb. Da es die natürlichen Gegebenheiten in der Wachau, speziell auf den Urgesteinsterrassen, schwerer machen, über die Jahre hinweg so zu arbeiten, haben wir uns anfangs entschlossen, uns nicht zertifizieren lassen. Wir haben aber dann doch bald festgestellt, dass es gar nicht so die Natur ist und die natürlichen Gegebenheiten, sondern dass es eher einer Umstellung im Kopf bedarf und es doch leichter ist als ursprünglich gedacht. Das hat uns auch dazu bewegt, mit der Bio-Zertifizierung zu beginnen und auch mit „Nachhaltig Austria“, da hier auch die ökologischen und sozialen Komponenten näher beleuchtet werden.

Willi Klinger: Du hast viel verändert im Betrieb. Was sagt eigentlich der Rest der Familie, Vater F. X., Mutter Rudolfine und Deine Frau Johanna, dazu?

Lucas F. Pichler: In einem Familienbetrieb kann alles nur gemeinsam gehen, und mir war es immer wichtig, dass alle Entscheidungen auch gemeinsam gefällt werden. Natürlich hat jeder so seinen beziehungsweise ihren Aufgabenbereich, in dem sehr viele Entscheidungen zu treffen sind, aber letztendlich müssen alle an dasselbe Ziel glauben und darauf hinarbeiten. Ich habe sehr viel meinen Eltern zu verdanken und ich bin auch froh, dass sie immer noch gerne in den Weingärten anzutreffen sind und mich tatkräftig unterstützen. Aber am allerwichtigsten ist natürlich meine Frau Johanna, die ja auch aus einem Weinbaubetrieb kommt und immer hinter mir steht und mir auch den Rücken freihält, sodass ich mich voll auf das Machen großer Weine konzentrieren kann.

Willi Klinger: Was wäre Dein größter Wunsch für die Zukunft?

Lucas F. Pichler: Mein größter Wunsch für die Zukunft ist natürlich, dass mir meine Eltern noch lange erhalten bleiben und alle gesund sind. Ich hoffe, dass mich nie der Mut verlässt, weiter so in die Zukunft zu blicken und das Weingut so lange an der Spitze zu halten bis im besten Fall mein Sohn in meine Fußstapfen tritt. Frei nach Jean Jaurès: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.“