Alberto Graci ist einer der angesehensten Winzer am Ätna. Mit dem Vermögen, das sich der Bauernsohn als Investmentbanker in Mailand verdient hatte, kehrte er 2004 in seine sizilianische Heimat zurück, wo er die kleinen Weingärten seines Großvaters gegen beste Lagen am Ätna tauschte und diese erweiterte und neu belebte. Seine Investitionen in uralte, zum Teil brachliegende und verwilderte Weingärten bescherten ihm zum Teil über hundertjährige wurzelechte Reben, zu denen die Reblaus nie vorgedrungen ist.
Angelo Gaia hatte über Jahrzehnte hinweg bereits das Piemont und die Toskana mit Innovationsgeist, Unbestechlichkeit und Kompromisslosigkeit völlig umgekrempelt, als er 2015 zum ersten Mal auf Alberto Graci traf. Und offenbar handelte es sich um Liebe auf den ersten Schluck, denn die beiden erwarben sofort 40 Ar Rebfläche am Südwesthang des Ätna und schmiedeten Pläne für weitere Zukäufe und ein gemeinsames Weingut.
Während der Südhang des Ätna im 19. Jahrhundert tatsächlich ein wichtiges Weinbaugebiet war, beschränkt sich der moderne Anbau hauptsächlich auf den kühlen Nordhang des Vulkans. Potenzial dafür, dass die beiden Pioniere nun auch den sizilianischen Weinbau auf den Kopf stellen, ist also ausreichend vorhanden. Explosiv ist vorerst zumindest der Interessenanstieg am sizilianischen Wein. Oder, um es mit den Worten von Alberto Graci zu sagen: „Angelo on Etna is like a volcano on a volcano.”