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Zweigelt

Zweigelt

Charmant und vielseitig, mit einem animierenden Duft nach Weichseln und Kirschen, gehört der autochthone Österreicher zu den beliebtesten Rebsorten des Landes und überzeugt sowohl reinsortig als auch als fester Bestandteil zahlloser Cuvées.

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Zweigelt

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fruchtig samtig
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fruchtig
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fruchtig samtig
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fruchtig samtig
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fruchtig-frisch aromatisch
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fruchtig
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griffig fruchtig
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fruchtig
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fruchtig-frisch aromatisch
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50000997
frisch fruchtig
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fruchtig fassgeprägt
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weich
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frisch fruchtig
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griffig fruchtig komplex-elegant
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fruchtig samtig
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frisch schlank
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fruchtig aromatisch
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fruchtig aromatisch
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fruchtig samtig
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fruchtig fassgeprägt
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Zweigelt 2022 feichtinger

Charmante Rotweine für alle Tage

Als Parade-Herkunft im Burgenland gilt der Neusiedlersee, wo der Zweigelt besonders fruchtbetont und geschmeidig in Erscheinung tritt. Das Weingut Salzl in Illmitz keltert mit dem Zweigelt Alte Reben einen intensiv duftenden Wein – dunkle Kirschen und Weichselkompott treffen auf Schokoraspeln und Zimt in der Nase. Schöne Fruchtfülle und Gewürznoten prägen diesen regionstypischen Zweigelt am Gaumen. Auch den Neusiedlersee DAC von Erich Scheiblhofer kennt man als unkomplizierten und beliebten Sortenvertreter.

Des Zweigelts zweite Hochburg ist Carnuntum in Niederösterreich, wo das Weingut Netzl den charmanten, saftigen Zweigelt „Frischer Wind“ von den sonnen- und windverwöhnten sanften Hängen rund um Göttlesbrunn erntet. Ausgestattet mit lebendiger roter Fruchtaromatik sowie Wacholder- und Edelholzwürze bereitet dieser Rotwein viel Trinkfreude. Zugänglichen Zweigelt findet man auch in der Steiermark. Winkler-Hermadens „Bronzit“, der kleine Bruder des „Olivin“, verbrachte 18 Monate im großen Holzfass und überzeugt mit kräftiger Kirschfrucht und samtiger Eleganz.

Willi Klingers spitze Zunge grau breit

Warum der Zweigelt Zweigelt heißt
Gedanken zum 100 jährigen Jubiläum einer Erfolgssorte

Müller-Thurgau (1882), Scheurebe (1916) und Zweigelt (1922) sind die bis heute erfolgreichsten Rebsorten-Neuzüchtungen. Man darf gespannt sein, ob aktuelle Zuchtergebnisse mit dem Ziel der Pilzwiderstandsfähigkeit (PIWI-Sorten) zur Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln einmal die wirtschaftliche Bedeutung von Zweigelt erreichen. Ein spezielles Thema ist bei neuen Sorten immer die Namensgebung, zumal heute wie damals von Züchtern und Institutionen oft ganze Serien neuer Sorten aufgelegt und zur Erprobung in der Praxis ausgepflanzt werden. Die Kontroverse über die Benennung der in Klosterneuburg gezüchteten vielverspechenden neuen PIWI-Sorten „Donauriesling“ und „Donauveltliner“ war zeitweise recht heftig. Jedenfalls kann der „Erfinder“ einer neuen Rebsorte diese unter einem von ihm gewählten Namen eintragen lassen, und so heißt sie dann auch.

Friedrich Zweigelt hat die nach ihm benannte Sorte gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter Paul Steingruber in der Versuchsanstalt Klosterneuburg im Rahmen einer Serie von Kreuzungen aus Blaufränkisch und Sankt Laurent 1922 unter der Zuchtnummer 181-2-71 ins Zuchtregister eingetragen. Fast 35 Jahre lang fristete sie ein Schattendasein, wie so viele andere erfolglose Züchtungen auch. Die Wende kam im katastrophalen Frostjahr 1956, als im Februar Eisbrecher die zugefrorenen Flüsse Rhein und Donau durchpflügten und Temperaturen von weniger als 30 Grad minus für enorme Schäden in der Landwirtschaft sorgten. Der berühmte Weinbaupionier und Rebzüchter Lenz Moser hatte in einer seiner Anlagen beobachtet, dass eben die oben erwähnte Blaufränkisch x St. Laurent Nummer 71 den Frost erstaunlich gut überstanden hatte. Der aus dieser Kreuzung vinifizierte Rotwein erwies sich als harmonisch und wohlschmeckend, sodass Moser beschloss, die neue Sorte in größerem Stil zu vermehren und auf dem Markt anzubieten. Das war die Geburtsstunde einer Erfolgsgeschichte.

Allerdings musste erst ein vermarktungsfähiger Name gefunden werden. Nach Rücksprache mit Zweigelt beschloss Moser, die Sorte unter dem Namen des Züchters anzubieten, und so wurde sie auch 1971 erstmals als „Zweigeltrebe“ ins Qualitätsrebsortenregister eingetragen. Von ihrem Synonym Rotburger hatte man zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehört. Ein durchaus üblicher Vorgang also, hätte man dabei nicht die Tatsache unterschätzt, dass Friedrich Zweigelt vor 1945 nicht nur eine wissenschaftliche Koryphäe von europäischer Bedeutung, sondern auch ein glühender Verfechter der Ideologie des Nationalsozialismus gewesen war. Als kommissarischer Leiter und späterer Direktor der Höheren Bundeslehr- und Bundesversuchsstation für Wein-, Obst- und Gartenbau Klosterneuburg hatte er das Institut von 1938 an auf Parteilinie gebracht und politisch Andersgesinnte gnadenlos von ihren Posten entfernt. Nach dem Krieg, als Zweigelt alle Ämter verloren hatte und nie wieder eine Rolle im öffentlichen Leben spielen sollte, wuchs über die Personalie das typisch österreichische Gras des Vergessens. Erst mit der immer stärkeren Verbreitung der Rebsorte regte sich Kritik an der Tatsache, dass sie den Namen einer Person mit dieser Biografie trägt. Im Zuge dieser Debatten wurde in den Siebzigerjahren die alternative Bezeichnung „Rotburger“ vorgeschlagen, um analog zu den Neuzüchtungen Goldburger und Blauburger die Herkunft aus den Forschungsprogrammen der Lehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg zu unterstreichen. Mit der Weingesetznovelle 1979 kam es schließlich zu einem Kompromiss: Die Sorte hieß fortan offiziell „Blauer Zweigelt“ oder alternativ schlicht „Zweigelt“, aber die Bezeichnung „Rotburger“ wurde als zulässiges Synonym offiziell eingetragen. Das ist bis heute der gesetzliche Stand.

Dennoch erscheinen in regelmäßigen Abständen immer wieder kritische Artikel zur Namensgebung, wobei mit gleicher Regelmäßigkeit auch unrichtige Behauptungen aufgestellt werden. Aus diesem Grund habe ich als Co-Herausgeber des Standardwerks zur österreichischen Weingeschichte (Wein in Österreich – Die Geschichte, Brandstätter 2019) die erstmalige wissenschaftliche Aufarbeitung der Personalie Zweigelt durch den deutschen Weingeschichte-Experten und verantwortlichen Redakteur der FAZ Dr. Daniel Deckers sowie die breite Kommunikation der Ergebnisse beim Weingipfel 2019 veranlasst. Nach Vorliegen der Langfassung seiner Forschungen berief ich mit Zustimmung des Aufsichtsrats der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) eine Historikerkommission ein, die außer meinem Co-Herausgeber Prof. Karl Vocelka und Dr. Daniel Deckers folgende fachkompetente Historiker umfasste: Univ. Prof. Ernst Langtaler (Johannes-Kepler-Universität Linz), Univ. Prof. Oliver Rathkolb (Vorstand Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien), Michaela Vocelka (Simon Wiesenthal Archiv) und Robert Streibel (Co-Autor „Der Wein des Vergessens“, Salzburg/Wien 2018). Die Kommission empfahl nach eingehender Diskussion einstimmig, die Sorte Zweigelt nicht umzubenennen und die derzeitige gesetzliche Regelung mit der Möglichkeit der Verwendung des Synonyms Rotburger beizubehalten. Hingegen wurde eine Reihe von Begleitmaßnahmen zur Kontextualisierung vorgeschlagen. Daher findet man zum Beispiel heute auf der Website der ÖWM beim Kapitel über die Rebsorte Zweigelt unter „Abstammung“ einen Link zur Kurzfassung des Artikels von Deckers, von dem im November 2022 auch ein Buch zu diesem Thema erscheinen wird.

Das 100-Jahr-Jubiläum der Züchtung der Rebsorte Zweigelt (Rotburger) im Jahr 2022 bietet sowohl die Gelegenheit, sich mit den historischen Umständen, die die Sorte begleiten, auseinanderzusetzen, als auch die erfolgreichste Neuzüchtung der Welt im Bereich Rotwein in all ihren Ausprägungen kennenzulernen. Mit mehr als 50 Sortenbeispielen, vom leichten Einstiegswein bis zum großen „Vin de Garde“ sowie zusätzlich zahlreichen Zweigelt-Cuvées, bietet das Sortiment von WEIN & CO dazu jede Gelegenheit. Die Sortenhochburgen liegen heute in den DAC-Gebieten Carnuntum und Neusiedlersee, aber vom Donauraum bis hinunter ins steirische Vulkanland findet man herrliche Rotweine von Zweigelt (alias Rotburger), von denen wir Ihnen vier Musterbeispiele hier präsentieren.

Ihr Willi Klinger