33 Hektar auf sechs Meter Seehöhe in Chiarano im Herzen des Venetos zwischen Venedig und Treviso bearbeiten die Borgas in vierter Generation. Das neue Weingut wird gerade gebaut und gleich daneben haben Martino, Caterina, Antonio und Riccardo auch eine klassische kleine Osteria, in der man ihre Weine mit Klassikern der Region genießen kann.
Chiarano, da kommen sie her und das brüllen sie so laut hinaus in die Welt, dass man es kaum überhören kann. Sie spielen die Klaviatur des Social-Media-Pianos mit informativen und fetzigen Fotos. Die Etiketten zieren bunt hinterlegte Abbildungen vieler Familienmitglieder. So ist der Urgroßvater am Pinot Grigio zu erkennen, ein stolzer Venezianer. Großvater Antonio prangt am Merlot und Tante Emma ist auf dem Manzoni-Traminer-Blend Emma zu erkennen – ein Familienunternehmen durch und durch.
Martino sorgt für die Weingärten. Er liebt die Natur und arbeitet nachhaltig zertifiziert. Man steht dazu, maschinell zu ernten. Das ist effizient und geschieht bei den aromatischen Weißweinen oft in den sehr frühen Morgenstunden, um die Kühle mitzunehmen und die Aromatik zu erhalten. Neben dem ultimativen Pinot Grigio, also einem ungemein süffigen, haben sie mit dem Emma einen Wein, der in der italienischen Top-Gastronomie und den Weinbars Roms und Mailands bereits für Furore sorgt. Die Cuvée aus Manzoni Bianco und Traminer trifft nämlich genau den aktuellen Geschmack der Zeit. Aromatisch, trocken, angehaucht orange, ein bisschen wild, etwas Holzeinsatz, leichtgängig und ungemein erfrischend, aber doch auch gehaltvoll. Ein Wein, von dem man sich immer mehr als ein Glas wünscht.