Den Weinen vom Löss – und speziell vom Wagram – wird eine gewisse Opulenz und Fülle nachgesagt. Karl Fritsch zeigt, dass es auch anders geht. Eleganz und Finesse zeichnet seine Weine aus. Selbst bei den Ersten Lagen ist ein Alkoholgehalt von 13% Vol. das Maximum. „Früher galt, dass jene Trauben, die zuletzt geerntet wurden, automatisch den besten Wein ergaben. Das stimmt nicht mehr. Heute zählt vor allem die Balance zwischen Zucker- und Säuregehalt. Die Beeren müssen physiologisch reif sein, dabei nicht nur süß, sondern nach frischer Frucht schmecken. Den Schlüssel dazu liefert sicherlich die Biodynamie“, erklärt Fritsch, der bereits vor 15 Jahren begann, sein Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung umzustellen und heute zur bekannten Winzergruppe respekt-BIODYN gehört.
Ein Steckenpferd des Winzers ist der Pinot Noir, den er am liebsten zart, fein und leichtfüßig mag, doch natürlich stehen am Wagram die Weißweine im Fokus. Fritsch betont die Unterschiede zwischen den einzelnen Lagen. Der südlich ausgerichtete Schlossberg mit seiner mächtigen Lössdecke bietet dem Grünen Veltliner ideale Bedingungen. Am Steinberg hingegen, einer der höchstgelegenen Wagramer Rieden, befinden sich unter dem Löss kristalline Gesteine wie Schiefer und Granit – maßgeschneidert für klare, lebendige und mineralische Weine vom Roten Veltliner. Der Name der Lage Mordthal leitet sich von einer Fundstelle von Mammutknochen und Steinwerkzeugen ab. Hier finden Rieslingreben von einer Lössschicht überlagerte Sande und Kiese mit kristallinen Komponenten im Untergrund.